Kreativ Probleme lösen

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Jedes Problem hat eine Lösung. Nur meistens nicht dort, wo man sie sucht. Sechs Methoden zur kreativen Ideenfindung.

Diese eine zündende Idee, auf die man so lange gewartet hat – sie rast zu oft zum falschen Zeitpunkt durch den Kopf: unter der Dusche, beim Waldlauf oder während des Essens. Später sitzt man alleine vor dem Laptop im Büro, durchforstet das Gehirn verzweifelt nach Kreativität und fantastischen Einfällen. Und blockiert sich damit selbst. Denn Lösungen finden sich am besten dort, wo man sie nicht sucht.

Jeder Mensch ist kreativ. Wichtig ist nur, dass er die Zeit und den Freiraum dafür bekommt. Spezielle Techniken bringen die Gedankenfabrik zusätzlich auf Hochtouren. Ziel ist es, den Bürotrott einmal vor der Türe abzulegen und sich in einer losgelösten Situation einzufinden. Gerade bei Termindruck ist die Zeit besser investiert, wenn man sich auf offenem Wege einer Lösung nähert, anstatt krampfhaft immer nur geradeaus zu denken. Je mehr Kollegen sich einklinken, desto besser. Denn ein Team denkt weitaus kreativer als ein einzelner Kopf.

Sechs Techniken

Brainstorming – Die Gedanken sind frei

Brainstorming gilt als die Serienproduktion unter den Kreativitätstechniken.

Eine überschaubare Gruppe von maximal zehn Teilnehmern sitzt zusammen und lässt jedem erdenklichen Gedanken freien Lauf, der zu diesem Thema gerade durch den Kopf schwirrt. Wichtig ist, dass hierbei keinerlei Wertung oder Kritik ins Spiel kommt, denn das schüchtert ein und hemmt den Gedankenfluss. Ein Teilnehmer schreibt die Ideen stichwortartig auf, die einzelnen Gedanken können anschließend strukturiert weiterverarbeitet werden.

Brainstorming eignet sich besonders, wenn ein Problem klar definiert ist: Welche Inhalte gehören in den Themenplan? Welche Punkte könnten für den Kunden entscheidend sein? Welche Ideen gibt es für ein ausgefallenes Marketingkonzept?

Mindmapping – Auf verschlungenen Pfaden zur Idee

Mindmapping ist die anschauliche Methode für den visuellen Kreativitätstyp.

Das Thema steht zentral auf einem großen Blatt oder auf der Tafel. Um dieses Zentrum herum finden nun alle weiteren Assoziationen ihren Platz. Von jedem neuen Wort können wieder neue Gedanken ausgehen. Alle Stichwörter werden eingekreist und so mit Linien verbunden, dass nach und nach eine weitläufige Baumstruktur entsteht. Heraus kommt ein Netz an Assoziationen, das sämtliche Berührungspunkte darstellt und das Thema in verschiedene Ebenen einteilt.

Mindmapping bietet sich besonders an, um komplexe Aufgaben zu strukturieren: Wie baue ich die Webseite auf? Wie gliedere ich meinen Vortrag/meine Rede? Welche Themen haben welche Priorität?


Bisoziation- Spielwiese für Querdenker

Bisoziation ist der spielerische Weg zur kreativen Idee.

Kreativität bedeutet auch, ein wenig aus dem Rahmen zu fallen: Die Gruppe nimmt sich willkürlich ein Bild, eine Grafik oder eine Fotografie zur Hand. Jeder Teilnehmer hat eine eigene innere Perspektive und entdeckt auf dem Bild unterschiedliche Details. Alle Ideen, Gedanken und Querverbindungen zum gestellten Thema, die bei der Betrachtung aufkommen, sind pure Inspiration: sofort notieren und anschließend auf ihre Umsetzbarkeit hin beurteilen!

Der Anwendung von Bisoziation sind keine Grenzen gesetzt: Welcher Slogan passt zu meinem Produkt? Wie argumentiere ich geschickt für mein Konzept? Mit welchen Eigenschaften kann ich als Bewerber punkten?

Das 6-Hut-Denken – Sechs Hüte, sechs Ideen

Beim 6-Hut-Denken führen viele Wege zur Lösung.

Die Gruppe erhält sechs symbolische Hüte, von denen jeder für eine bestimmte Denkrichtung bzw. Perspektive steht. Wer sich einen Hut aufsetzt, nimmt diesen Standpunkt ein und versucht, sich in diese Strategie hineinzudenken.

Das bedeuten die Farben:

· Weißer Hut: Objektivität und Neutralität

· Roter Hut: Emotionalität und persönliche Meinung

· Schwarzer Hut: Sachlichkeit und Risikoabschätzung

· Gelber Hut: Chancen und positive Aspekte

· Grüner Hut: Kreativität und Alternativen

· Blauer Hut: Kontrolle und Organisation

Vor allem in angespannten Diskussionen und bei komplexen Themen ist das 6-Hut-Denken eine schöne Möglichkeit, das Gespräch aufzulockern. Jeder Teilnehmer bekommt dadurch auch die Möglichkeit, seine Meinung offen auf den Tisch zu bringen, ohne dass ihn Kollegen kritisieren können.

Osborn-Methode – Mit Struktur zur Idee

Die Osborn-Methode eröffnet neue Ideen-Dimensionen durch strukturiertes Fragen.

Ein vorstrukturierter Fragenkatalog, der neun Themenkomplexe anspricht, regt dazu an, die gestellte Aufgabe von Grund auf zu analysieren und völlig neu zu überdenken. Am Ende liegt eine Sammlung von Antworten vor, die der Gruppe als Diskussionsgrundlage dient.

Folgende Fragen stehen im Katalog

· Welche alternative Verwendung gibt es?

· Gibt es bereits andere Probleme, zu denen Ideen existieren?

· Welche Inhalte/Eigenschaften sind veränderbar?

· Welche Inhalte/Eigenschaften sind erweiterbar?

· Welche Inhalte/Eigenschaften sind reduzierbar?

· Welche Inhalte/Eigenschaften sind ersetzbar?

· Ist die Reihenfolge/Struktur veränderbar?

· Lässt sich die Idee ins Gegenteil kehren?

· Lassen sich Ideen und/oder Personen miteinander kombinieren?

Die Osborn-Technik bietet sich vor allem an, um bestehende Ideen und Projekte weiterzuentwickeln: Wie kann ich die Neuauflage einer Publikation optimieren? Welche Neuaufteilung der Arbeitsfelder ist sinnvoll?

Umkehrmethode – Nichts bleibt, wie es ist

Die Umkehrmethode stellt bisherige Sichtweisen auf den Kopf.

Hierbei wird das Thema auf den Kopf gestellt und kräftig geschüttelt: Was ist nicht zu tun, um das Gegenteil zu erreichen?

Die Methode ist einfacher, als die Erklärung klingt: Wer mehr Kunden gewinnen will, überlegt, auf welchem Weg er denn Kunden verlieren würde. Wer seinen Umsatz steigern möchte, überlegt sich, was denn zu einer Reduzierung führen könnte. Aus diesen Überlegungen lassen sich dann ganz einfach diejenigen Strategien ableiten, die grobe Fehler sicher vermeiden. Das Umkehren hat den Vorteil, dass man gezwungen ist, sich in die andere Seite hineinzuversetzen, die Überlegungen sollten deshalb möglichst über die üblichen “Bloß nicht”-Gedanken hinausgehen.

Quelle: http://www.focus.de/finanzen/karriere/management/techniken/tid-6539/sechs-techniken_aid_62814.html

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